HOG Arbegen 

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Mein erstes Arbegener-Treffen in der alten Heimat

(15.08.2011) Als mein Vater Johann Auner im Jahre 2004 verstarb, wurde mir bewusst, dass ein Teil meiner Vergangenheit nicht mehr lebendig war. Da begann ich, meinen Arbegener Anteil aktiv zu suchen und kennenzulernen.

Über die Homepage der HOG Arbegen (www.arbegen.de) erfuhr ich von dem für 31. Juli 2011 geplanten Treffen in Arbegen (Rumänien). Ich war sofort Feuer und Flamme. Wohl hatte ich einige Bedenken: Ich kann ja nicht sächsisch, noch viel weniger rumänisch! Die weite Anreise durch Österreich und Ungarn, 1350 km! Wie werde ich mich wohl zurechtfinden? Aber mit der Hoffnung, dass ich bisher unbekannte Anverwandte treffen würde, waren diese Bedenken gleich weggewischt. Es gelang mir, auch meinen Mann Sigurd, meinen Bruder Hans-Peter Auner und meine Cousine Susanne Ramser mit Mann Georg zu der "Reise in unsere Vergangenheit" zu motivieren.

Ein unglaublich gut organisierendes Vorbereitungsteam war - als wir in Arbegen eintrafen - bereits vor Ort und registrierte die Ankunft der etwa 300 Teilnehmer.

Einige rumänische Dorfbewohner beherbergten deutsche Arbegener in ihren Häusern. Unsere Gastgeber waren sehr erfreut und fühlten sich geehrt, dass wir ihre Gastfreundschaft in Anspruch nahmen. Sie meinten: "Es ist doch eigentlich Euer Haus!" (Susanne und Georg Ramser waren nämlich die früheren Besitzer). Während unseres Aufenthaltes haben sie uns mit allen möglichen Leckereien aus Stall und Garten verwöhnt.

Das Treffen war rundum gelungen. Es begann am Sonntag mit einer Friedhofsandacht. Mit sehr persönlich gehaltenen Worten berührte Pfarrer Konrad Rampelt die Menschen. Viele hatten die Gräber ihrer Angehörigen seit mehr als 20 Jahren nicht mehr besucht. Im anschließenden Gottesdienst mit Pfarrerin Servatius-Deppner und Bischof Reinhard Guib konnten wir gemeinsam beten, singen und das Abendmahl feiern. Ist doch die Zugehörigkeit zur evangelischen Konfession ein typisch siebenbürgener Anteil. (Ich zitiere meinen Schwiegersohn: "Ach, aus Siebenbürgen kommt das Evangelische bei Dir?")

Auch wenn ich mich beim folgenden ausgezeichneten Mittagessen noch fremd fühlte, so verflog dies im Laufe der Tage mehr und mehr. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.

Unbedingt erwähnen möchte ich noch den "Aufmarsch". Zuerst dachte ich: "Oh je! Was wird das denn?" Ich wurde jedoch überrascht von den liebevoll gestalteten Trachten und den Menschen, die mit Freude und Stolz ihre Herkunft zeigten. Besonders bewegt hat mich ein kleiner Junge, der eigentlich traurig war, weil er kein Trachtenhemd besaß. Er ist mitgelaufen, als wenn er eines getragen hätte, und ich habe ihn gerade dafür bewundert.

Mein Aufenthalt in Arbegen war nur kurz, trotzdem ist mit klar geworden, dass die Siebenbürger Sachsen im Laufe der Jahrzehnte zu einer großen Familie zusammengewachsen sind. Diese große Familie ist auch heute noch spürbar. Die regelmäßigen Arbegener-Treffen, die seit 30 Jahren in Veitshöchheim stattfinden, lohnen sich. Man merkt, dass die Verbundenheit gepflegt wird.

Nach drei Tagen des Feierns und Plauderns näherte sich der Abschied. Leider sind Freud und Leid manchmal sehr nah beieinander. Am letzten Tag sind alle noch einmal zum Friedhof geschritten, um Friedrich Weber aus Arbegen zu Grabe zu tragen. Diese gemeinsame Trauerfeier war eine wunderbare Gelegenheit, auch die traurige Seite des Lebens miteinander zu bestehen. Ist doch der Aufenthalt in Arbegen für uns alle auch von Weggang und Lebewohl geprägt.

Ein herzliches Dankeschön gilt den Organisatoren in Deutschland und Arbegen, dem Küchenteam, den Trachtenträgern und Trachtenträgerinnen, den Sängern und Sängerinnen und all denen, die geduldig meine vielen Fragen beantwortet haben.

Rosalinde (Taufname Auner) Höß
Stadtbergen


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